Wenn der Espresso zu langsam durchläuft, ist das für viele Barista – ob Profi oder ambitionierter Heim-Barista – ein frustrierender Moment. Wir kennen das nur zu gut: Du stehst an der Espressomaschine, hast die Espressobohnen frisch gemahlen, den Siebträger sorgfältig eingesetzt, den Tamper präzise angesetzt – und trotzdem zieht sich die Durchlaufzeit endlos in die Länge. Dabei geht es nicht nur um Geduld, sondern vor allem um die perfekte Extraktion, die entscheidet, ob der Espresso schmeckt wie ein guter Espresso oder ob er im schlimmsten Fall ungleichmäßig, bitter oder sogar wässrig wird.
In diesem Artikel teilen wir unsere Erfahrungen aus unzähligen Stunden an der Siebträgermaschine – von den typischen Fehlerquellen über feine Mahlgrad-Anpassungen bis hin zur Wahl der richtigen Mühle. Wir zeigen dir, aus der Praxis und mit einer Leidenschaft für Kaffee, wie du Schritt für Schritt herausfindest, woran es liegt, dass der Espresso zu langsam läuft – und wie du es ab sofort vermeiden kannst.
Häufige Ursachen, wenn der Espresso in der Espressomaschine zu langsam läuft
Es gibt eine Handvoll Hauptfaktoren, die wir in unserer Arbeit immer wieder sehen, wenn ein Espresso läuft wie eine Schnecke: falscher Mahlgrad, zu fein gemahlenes Kaffeepulver, zu hohe Kaffeemenge, falsch gepressterSiebträger oder eine unpassende Mühle. Jeder dieser Punkte beeinflusst den Wasserfluss und damit die Kontaktzeit zwischen Wasser und Kaffee – und somit auch das Endergebnis in der Tasse.
Wie beeinflusst der Mahlgrad den Durchfluss?
Der Mahlgrad ist einer der wichtigsten Hebel bei der Espressozubereitung. Ist der Mahlgrad feiner als nötig, wird der Kaffee stärker komprimiert, das Wasser hat es schwerer, hindurchzufließen – der Espresso läuft zu langsam. Ist der Mahlgrad gröber, passiert oft das Gegenteil: Espresso läuft zu schnell, es kommt zu einer Unterextraktion mit wässrigem Geschmack und blasser, heller Crema.
Aus unserer Erfahrung: Ein richtiger Mahlgrad wird nicht nur nach Gefühl eingestellt, sondern in Kombination mit Durchlaufzeit und Geschmack überprüft. Wir empfehlen, den Mahlgrad in kleinen Schritten anzupassen, um den perfekten Espresso zu treffen.
Liegt es an der Kaffeemenge oder am falsch gepressten Siebträger?
Nicht nur der Mahlgrad, auch die Kaffeemenge kann entscheidend sein. Zu viel Pulver im Sieb führt dazu, dass der Siebträger gepresst wurde und das Wasser kaum fließt – das Resultat: überextrahierter Espresso, der oft bitter schmeckt. Zu wenig Pulver dagegen kann dazu führen, dass der Espresso läuft zu schnell oder sogar wässrig wird.
Auch das Tampen spielt eine große Rolle: Der Anpressdruck sollte konstant sein. Ein zu stark gepresster Puck erhöht den Widerstand, ein zu schwach getamperter sorgt für Channeling und ungleichmäßige Extraktion. Wir achten darauf, dass das Kaffeepulver gleichmäßig verteilt ist, bevor wir es tampern – so verhindern wir, dass das Wasser unregelmäßig fließt.
Warum zu fein gemahlenes Kaffeepulver den Espresso bremst
Wenn das Kaffeepulver zu fein gemahlen wird, verstopfen die winzigen Partikel das Sieb – und plötzlich beträgt die Durchlaufzeit nicht mehr 25 Sekunden, sondern 40 oder mehr. Das führt fast immer zu einer Überextraktion: Bitterer Geschmack, schwere Aromen und ein Espresso, der eher an Medizin erinnert.
Hier hilft nur eines: Den Mahlgrad feiner stellen ist manchmal richtig – aber in diesem Fall musst du den Mahlgrad gröber einstellen, um wieder eine perfekte Extraktion zu erreichen. Wir raten dazu, die Einstellung an der Espressomühle schrittweise zu ändern, bis der Fluss harmonisch und gleichmäßig ist.
Kann die Mühle den entscheidenden Unterschied machen?
Oh ja! Wir haben schon oft erlebt, dass der Wechsel von einer günstigen Mühle zu einer präzisen Espressomühle plötzlich alle Probleme löst. Eine gute Mühle mahlt nicht nur konstant, sondern ermöglicht dir, den Mahlgrad des Kaffees sehr fein zu justieren.
Billigere Modelle erzeugen oft ein ungleichmäßiges Mahlbild mit feinen und groben Partikeln gleichzeitig – das führt zu Channeling und unberechenbaren Durchlaufzeiten. Wenn du wirklich ernsthaft Espresso brühen willst, ist eine hochwertige Mühle die beste Investition, um den eigentlichen Espresso zuzubereiten, den du dir wünschst.
Wenn die Espresso-Extraktion scheitert – Typische Fehler und ihre Behebung
Manchmal läuft alles nach Plan – und doch schmeckt der Espresso nicht so, wie er sollte. Die Espresso-Extraktion ist ein empfindlicher Prozess: Mahlgrad, Kaffeemenge, Anpressdruck und Brühtemperatur müssen perfekt zusammenspielen. Läuft nur einer dieser Faktoren aus dem Ruder, scheitert die Espresso-Extraktion. Hier sind die häufigsten Fehler, die wir in der Praxis sehen – und wie du sie vermeidest.
Was ist Unterextraktion und wie erkenne ich sie?
Eine Unterextraktion bedeutet, dass das Wasser zu schnell durch das Kaffeepulver fließt und nicht genug Aromen aus den Espressobohnen löst. Das passiert oft, wenn der Mahlgrad gröber ist als nötig oder die Kaffeemenge zu gering ist. Auch ein zu schwach getamperter Puck oder Channeling können den Effekt verstärken.
Erkennungsmerkmale:
Espresso läuft zu schnell (unter 20 Sekunden)
Wässriger Geschmack ohne Tiefe
Helle Crema statt dichter, goldbrauner Oberfläche
Flache oder saure Geschmacksnoten
Unsere Empfehlung: Den Mahlgrad feiner stellen, die Kaffeemenge erhöhen und den Anpressdruck gleichmäßig ausführen, damit die Kontaktzeit zwischen Wasser und Kaffee bei ca. 25 Sekunden liegt.
Überextraktion: Wenn der Espresso bitter schmeckt
Die Überextraktion ist das Gegenteil der Unterextraktion – hier läuft der Espresso zu langsam durch und das Wasser löst zu viele Bitterstoffe. Ursachen können ein zu fein gemahlenes Pulver, zu viel Kaffeemenge im Siebträger oder ein zu starker Anpressdruck sein. Auch eine hohe Brühtemperatur verstärkt diesen Effekt.
Typische Anzeichen:
Bitterer Geschmack und trockener Nachhall
Dunkle, fast verbrannte Crema
Lange Durchlaufzeit über 30 Sekunden
Schwere, manchmal unangenehme Aromen
Lösung: Mahlgrad gröber einstellen, weniger Pulver verwenden und auf einen Brühdruck von 9 Bar achten.
Channeling vermeiden – gleichmäßiger Wasserfluss im Sieb
Channeling entsteht, wenn das Wasser ungleichmäßig durch den Puck fließt – oft durch Hohlräume oder ungleichmäßiges Tampern. Die Folge: Teile des Kaffees sind überextrahiert, andere unterextrahiert – der Espresso wird ungleichmäßig im Geschmack.
So vermeidest du Channeling:
Kaffeepulver gleichmäßig ins Sieb füllen
Vor dem Tampen leicht rütteln oder verteilen
Den Tamper gerade ansetzen und konstanten Druck ausüben
Siebträger sofort nach dem Tampern in die Siebträgermaschine einsetzen
Wir haben in der Praxis gesehen: Schon 2–3 mm Schieflage beim Tampern können den Wasserfluss so stark beeinflussen, dass der Espresso ungenießbar wird.
Espresso schmeckt wässrig oder bitter – woran liegt’s?
Wenn der Espresso wässrig schmeckt, liegt das oft an Unterextraktion, zu grobem Mahlgrad oder zu geringer Kaffeemenge. Wenn er hingegen bitter ist, handelt es sich fast immer um Überextraktion, falschen Mahlgrad oder zu lange Durchlaufzeit.
Eine schnelle Diagnose-Checkliste:
Problem
Mögliche Ursache
Lösungsempfehlung
Wässriger Geschmack
Mahlgrad zu grob, zu wenig Pulver
Mahlgrad feiner stellen, Kaffeemenge erhöhen
Bitterer Geschmack
Mahlgrad zu fein, zu viel Pulver, zu lange Extraktion
Mahlgrad gröber, weniger Pulver verwenden
Crema zu hell
Unterextraktion, falscher Mahlgrad
Richtigen Mahlgrad einstellen
Ungleichmäßiger Fluss
Channeling, schief getampert
Gleichmäßig tampern, Pulver verteilen
Unser Tipp aus Erfahrung: Notiere dir jede Anpassung an der Mühle und beobachte, wie sich der Espresso-Bezug verändert. So findest du schnell den Sweet Spot für deinen perfekten Espresso.
dunkle Schokolade, Karamell, WalnussAusführung wählen
Dieses Produkt weist mehrere Varianten auf. Die Optionen können auf der Produktseite gewählt werden
Milchschokolade, Melasse, BlutorangeAusführung wählen
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Channeling verhindern für die perfekte Extraktion
Channeling gehört zu den größten Feinden einer konstant hohen Espressoqualität. Wir haben es schon in unzähligen Barista-Trainings erlebt: Optisch sieht der Bezug gut aus, doch im Inneren des Pucks bahnt sich das Wasser den leichtesten Weg – und damit entstehen Kanäle, durch die es zu schnell fließt. Das Ergebnis: Teile des Kaffees sind unterextrahiert, andere überextrahiert. Die perfekte Extraktion bleibt aus, der Espresso schmeckt unausgewogen, manchmal sogar wässrig oder bitter.
Um Channeling zu vermeiden, sind vor allem gleichmäßiges Tampern, eine saubere Verteilung des Kaffeepulvers und die Wahl des richtigen Siebes entscheidend.
Warum ein gleichmäßig getamperter Puck entscheidend ist
Ein ungleichmäßig getamperter Puck ist der Hauptgrund für Channeling. Wenn der Siebträger gepresst wurde und dabei der Tamper schief angesetzt war, fließt das Wasser ungleichmäßig durch das Kaffeepulver.
Aus unserer Erfahrung: Selbst kleine Abweichungen von wenigen Millimetern beim Tampen können bewirken, dass das Wasser läuft wie es will – und nicht gleichmäßig extrahiert. Ein gleichmäßiger Druck sorgt dafür, dass der Puck überall die gleiche Dichte hat, was den Espresso-Bezug stabilisiert und die Crema verbessert.
Anpressdruck und Tamper-Technik – wie stark sollte man tampen?
Der Anpressdruck ist ein Balanceakt. Zu schwach – und das Wasser läuft zu schnell durch, es kommt zu Unterextraktion. Zu stark – und der Espresso läuft zu langsam, was zu Überextraktion und bitterem Geschmack führen kann.
Wir empfehlen einen Druck von etwa 15–20 kg – gleichmäßig und kontrolliert. Dabei den Tamper immer gerade ansetzen, das Handgelenk stabil halten und den Druck nicht ruckartig, sondern in einer fließenden Bewegung ausüben. So bleibt der Puck stabil, und du minimierst das Risiko von Channeling.
Kaffeepulver gleichmäßig verteilen, bevor es gepresst wird
Bevor du zum Tampern ansetzt, sollte das Kaffeepulver gleichmäßig im Sieb verteilt sein. Das verhindert Hohlräume, die beim Bezug zu unkontrollierten Wasserwegen führen.
Unsere bewährte Routine:
Pulver in den Siebträger dosieren
Leicht rütteln oder mit einem Distribution Tool verteilen
Erst danach tampern
Dieser Schritt macht den Unterschied zwischen einem guten Espresso und einem, bei dem der eigentliche Espresso zubereitet wird, aber geschmacklich enttäuscht.
Das richtige Sieb und seine Rolle bei der Kontaktzeit zwischen Wasser und Pulver
Nicht jedes Sieb ist gleich. Unterschiedliche Lochgrößen und -anordnungen beeinflussen, wie das Wasser auf das Kaffeepulver trifft und wie lange die Kontaktzeit zwischen Wasser und Kaffee dauert. Ein Sieb mit zu wenigen oder zu kleinen Öffnungen kann den Fluss bremsen, während ein zu grobes Sieb das Wasser zu schnell durchlässt.
Unsere Empfehlung: Hochwertige Präzisionssiebe verwenden, die ein gleichmäßiges Lochbild bieten. In Kombination mit dem richtigen Mahlgrad und einer sauberen Tamping-Technik sorgt das dafür, dass läuft der Kaffee gleichmäßig – und du kommst der perfekten Extraktion einen großen Schritt näher.
Espresso läuft zu schnell oder läuft zu langsam – Der Mahlgrad als Schlüssel
Der Mahlgrad ist das Herzstück jeder Espressozubereitung. Wir haben in der Praxis unzählige Male erlebt, wie schon kleinste Veränderungen am Mahlgrad den Unterschied zwischen einem perfekten Espresso und einem völlig misslungenen Bezug ausmachen können. Ist der Mahlgrad falsch eingestellt, stimmt die Durchlaufzeit nicht – und entweder läuft der Kaffee zu schnell oder läuft zu langsam. Beides führt zu einer fehlerhaften Extraktion und einem Geschmack, der nicht überzeugt.
Wann sollte man den Mahlgrad feiner stellen?
Du solltest den Mahlgrad feiner stellen, wenn der Espresso läuft zu schnell durch den Siebträger. Das passiert oft bei einer Unterextraktion, wenn das Wasser zu wenig Widerstand hat und nur einen Bruchteil der Aromen aus dem Kaffeepulver löst.
Typische Anzeichen:
Wässriger Geschmack
Helle Crema
Bezug unter 20 Sekunden
Flache, saure Geschmacksnoten
In solchen Fällen sorgt ein feinerer Mahlgrad dafür, dass die Kontaktzeit zwischen Wasser und Kaffee steigt und die perfekte Extraktion wahrscheinlicher wird.
Wann ist ein Mahlgrad gröber besser?
Ein Mahlgrad gröber ist die richtige Wahl, wenn der Espresso zu langsam läuft, die Durchlaufzeit über 30–35 Sekunden beträgt oder der Geschmack bitter und schwer wirkt. Hier liegt meist eine Überextraktion vor: Das Wasser ist zu lange in Kontakt mit dem Kaffee und löst auch unerwünschte Bitterstoffe.
Wir empfehlen:
Mahlgrad gröber einstellen
Ggf. weniger Pulver verwenden
Brühdruck und Brühtemperatur überprüfen (optimal: 9 Bar)
Falscher Mahlgrad – so wirkt er sich auf Crema und Aromen aus
Der falsche Mahlgrad beeinflusst nicht nur die Durchlaufzeit, sondern auch das Aussehen und den Geschmack.
Zu fein gemahlen: Sehr dunkle Crema, bitterer Geschmack, oft mit schwerem Körper.
Zu grob gemahlen: Helle Crema, wässriger Geschmack, wenig Aroma.
In der Tasse bedeutet das: Der richtige Mahlgrad ist entscheidend, um einen guten Espresso mit ausgewogener Crema, feinen Aromen und harmonischem Nachgeschmack zu erhalten.
Wie man den Mahlgrad des Kaffees optimal anpasst
Die Anpassung des Mahlgrads ist ein laufender Prozess – abhängig von Bohnensorte, Röstgrad, Luftfeuchtigkeit und sogar der Tageszeit. Wir haben uns angewöhnt, bei jedem neuen Sack Espressobohnen einen kleinen Testlauf zu machen.
Vorgehensweise:
Mühle gründlich reinigen, um alte Partikel zu entfernen (alter Kaffee verfälscht das Ergebnis).
Einen Testbezug mit der üblichen Kaffeemenge und dem aktuellen Mahlgrad durchführen.
Durchlaufzeit und Geschmack analysieren.
In kleinen Schritten den Mahlgrad feiner oder gröber stellen.
Ergebnisse dokumentieren, um den Espresso-Bezug reproduzierbar zu machen.
Unser Tipp: Auch wenn es verlockend ist, große Veränderungen vorzunehmen – justiere den Mahlgrad lieber in minimalen Schritten. So bleibst du nah am Ziel und findest den Sweet Spot für deinen perfekten Espresso.
Espresso zubereiten wie ein Profi – Von der Mühle bis zur Tasse
Einen perfekten Espresso zuzubereiten, ist kein Zufall – es ist das Ergebnis aus Erfahrung, präziser Technik und dem Zusammenspiel aller Faktoren von der Mühle bis zur Tasse. Wir haben in unserer Arbeit unzählige Male erlebt, dass schon eine kleine Abweichung bei Kaffeemenge, Mahlgrad oder Brühtemperatur das Ergebnis komplett verändern kann. Hier zeigen wir dir unseren erprobten Workflow, der zuverlässig zu einem guten Espresso führt – egal, ob zu Hause oder an einer professionellen Siebträgermaschine.
Espresso mit der richtigen Kaffeemenge und Durchlaufzeit (25 Sekunden)
Die Kaffeemenge ist ein entscheidender Parameter für die perfekte Extraktion. Als Faustregel gilt: Für einen doppelten Espresso verwenden wir zwischen 16 und 18 Gramm Kaffeepulver im Sieb. Zu wenig Pulver – und der Espresso läuft zu schnell, wird wässrig und flach. Zu viel Pulver – und der Siebträger wird überfüllt, der Espresso läuft zu langsam und schmeckt bitter.
Ebenso wichtig ist die Durchlaufzeit: Ziel sind etwa 25 Sekunden vom Start des Bezugs bis zum fertigen Espresso. Das ist die Zeit, in der das Wasser optimal Aromen und Öle extrahiert, ohne zu unter- oder zu überextrahieren.
Die Rolle der Brühtemperatur und warum 9 Bar Brühdruck wichtig sind
Die Brühtemperatur beeinflusst die Löslichkeit der Aromastoffe im Kaffee. Ist sie zu niedrig, werden nicht alle Aromen gelöst – der Espresso schmeckt flach. Ist sie zu hoch (hohe Brühtemperatur), entstehen übermäßig Bitterstoffe und der Espresso wird unangenehm im Abgang.
Aus unserer Erfahrung hat sich eine Temperatur von etwa 92–94 °C bewährt, kombiniert mit einem Brühdruck von 9 Bar. Dieser Druck sorgt dafür, dass das Wasser gleichmäßig durch das Kaffeepulver gepresst wird, ohne dass der Puck beschädigt oder Channeling verursacht wird.
Warum alter Kaffee den Geschmack ruiniert
Alter Kaffee ist einer der unterschätztesten Fehlerquellen. Schon wenige Wochen nach dem Röstdatum beginnen die flüchtigen Aromastoffe zu entweichen. Das Resultat: flacher, wässriger Geschmack, matte Crema und fehlende Komplexität.
Wir nutzen für Espresso immer frisch geröstete Espressobohnen und mahlen sie direkt vor dem Bezug. Bereits gemahlenes Pulver verliert innerhalb weniger Minuten seine wertvollsten Aromen – und das merkt man in der Tasse.
Der perfekte Workflow: Mahlen, Verteilen, Tampen, Brühen
Ein strukturierter Ablauf ist der Schlüssel zum konstant guten Ergebnis. Unser bewährter Workflow:
Mahlen – Frische Bohnen mit der Espressomühle mahlen, Mahlgrad passend zur Bohne einstellen.
Verteilen – Kaffeepulver gleichmäßig im Sieb verteilen, um ungleichmäßige Extraktion zu verhindern.
Tampen – Mit gleichmäßigem Anpressdruck von ca. 15–20 kg arbeiten, gerade und ohne Ruck.
Brühen – Siebträger sofort in die Maschine einsetzen und den Bezug starten, Espresso aufgebrüht in ca. 25 Sekunden fertigstellen.
Mit diesem Ablauf minimierst du das Risiko von falschem Mahlgrad, Channeling und inkonsistentem Geschmack – und stellst sicher, dass der eigentliche Espresso zubereitet wird, den du dir wünschst.
Häufige Fragen zum Thema „Espresso läuft zu langsam durch“
In unseren Barista-Workshops hören wir immer wieder ähnliche Fragen von Kaffeeliebhabern, wenn der Espresso läuft zu langsam oder geschmacklich nicht überzeugt. Hier findest du unsere Antworten – direkt aus der Praxis und mit dem Ziel, dass du Fehler schneller erkennst und abstellst.
Was tun, wenn der Espresso ungenießbar ist?
Wenn der Espresso ungenießbar ist, liegt die Ursache fast immer in einer fehlerhaften Extraktion.
Bitterer Geschmack → meist Überextraktion: Mahlgrad gröber einstellen, ggf. weniger Pulver verwenden, Brühdruck und Brühtemperatur prüfen.
Wässriger Geschmack → meist Unterextraktion: Mahlgrad feiner stellen, Kaffeemenge erhöhen und Anpressdruck kontrollieren.
Aus Erfahrung empfehlen wir: Ändere nur einen Parameter pro Versuch. So kannst du klar nachvollziehen, welche Anpassung den Unterschied gemacht hat.
Wie erkenne ich, dass der Espresso richtig extrahiert wurde?
Ein richtig extrahierter Espresso hat:
Eine gleichmäßig goldbraune Crema
Eine Durchlaufzeit von ca. 25 Sekunden
Ausgewogene Aromen, weder zu sauer noch zu bitter
Einen harmonischen Körper ohne wässrigen Geschmack
Das Beste daran: Sobald du den perfekten Espresso einmal reproduzierbar hinbekommst, kannst du jede weitere Bohne mit demselben Prinzip einstellen – vom Espresso-Bezug bis zur Tasse.
Läuft der Kaffee ungleichmäßig aus dem Siebträger – was bedeutet das?
Wenn der Kaffee ungleichmäßig läuft, deutet das oft auf Channeling oder einen schief getamperten Puck hin. Wasser sucht sich immer den einfachsten Weg – und wenn der Siebträger gepresst wurde oder das Kaffeepulver ungleichmäßig verteilt ist, entstehen Kanäle, durch die das Wasser zu schnell fließt.
Lösung:
Kaffeepulver gleichmäßig verteilen
Den Tamper gerade ansetzen und konstanten Anpressdruck verwenden
Auf sauberes, trockenes Sieb achten
Espresso aufgebrüht, aber die Crema ist zu hell – warum?
Eine helle Crema kann mehrere Ursachen haben:
Unterextraktion durch zu groben Mahlgrad
Alter Kaffee, der keine Öle mehr freisetzt
Zu kurze Durchlaufzeit
Kaffeemenge zu gering
Wir empfehlen: Frische Espressobohnen verwenden, den Mahlgrad feiner stellen und die richtige Menge Pulver ins Sieb geben. So erhöhst du die Kontaktzeit zwischen Wasser und Kaffee – und die Crema wird dichter, dunkler und aromatischer.
Espresso läuft zu langsam durch: Tipps vom Profi Barista
Wenn der Espresso zu langsam durchläuft, ist das für viele Barista – ob Profi oder ambitionierter Heim-Barista – ein frustrierender Moment. Wir kennen das nur zu gut: Du stehst an der Espressomaschine, hast die Espressobohnen frisch gemahlen, den Siebträger sorgfältig eingesetzt, den Tamper präzise angesetzt – und trotzdem zieht sich die Durchlaufzeit endlos in die Länge. Dabei geht es nicht nur um Geduld, sondern vor allem um die perfekte Extraktion, die entscheidet, ob der Espresso schmeckt wie ein guter Espresso oder ob er im schlimmsten Fall ungleichmäßig, bitter oder sogar wässrig wird.
In diesem Artikel teilen wir unsere Erfahrungen aus unzähligen Stunden an der Siebträgermaschine – von den typischen Fehlerquellen über feine Mahlgrad-Anpassungen bis hin zur Wahl der richtigen Mühle. Wir zeigen dir, aus der Praxis und mit einer Leidenschaft für Kaffee, wie du Schritt für Schritt herausfindest, woran es liegt, dass der Espresso zu langsam läuft – und wie du es ab sofort vermeiden kannst.
Häufige Ursachen, wenn der Espresso in der Espressomaschine zu langsam läuft
Es gibt eine Handvoll Hauptfaktoren, die wir in unserer Arbeit immer wieder sehen, wenn ein Espresso läuft wie eine Schnecke: falscher Mahlgrad, zu fein gemahlenes Kaffeepulver, zu hohe Kaffeemenge, falsch gepresster Siebträger oder eine unpassende Mühle. Jeder dieser Punkte beeinflusst den Wasserfluss und damit die Kontaktzeit zwischen Wasser und Kaffee – und somit auch das Endergebnis in der Tasse.
Wie beeinflusst der Mahlgrad den Durchfluss?
Der Mahlgrad ist einer der wichtigsten Hebel bei der Espressozubereitung. Ist der Mahlgrad feiner als nötig, wird der Kaffee stärker komprimiert, das Wasser hat es schwerer, hindurchzufließen – der Espresso läuft zu langsam. Ist der Mahlgrad gröber, passiert oft das Gegenteil: Espresso läuft zu schnell, es kommt zu einer Unterextraktion mit wässrigem Geschmack und blasser, heller Crema.
Aus unserer Erfahrung: Ein richtiger Mahlgrad wird nicht nur nach Gefühl eingestellt, sondern in Kombination mit Durchlaufzeit und Geschmack überprüft. Wir empfehlen, den Mahlgrad in kleinen Schritten anzupassen, um den perfekten Espresso zu treffen.
Liegt es an der Kaffeemenge oder am falsch gepressten Siebträger?
Nicht nur der Mahlgrad, auch die Kaffeemenge kann entscheidend sein. Zu viel Pulver im Sieb führt dazu, dass der Siebträger gepresst wurde und das Wasser kaum fließt – das Resultat: überextrahierter Espresso, der oft bitter schmeckt. Zu wenig Pulver dagegen kann dazu führen, dass der Espresso läuft zu schnell oder sogar wässrig wird.
Auch das Tampen spielt eine große Rolle: Der Anpressdruck sollte konstant sein. Ein zu stark gepresster Puck erhöht den Widerstand, ein zu schwach getamperter sorgt für Channeling und ungleichmäßige Extraktion. Wir achten darauf, dass das Kaffeepulver gleichmäßig verteilt ist, bevor wir es tampern – so verhindern wir, dass das Wasser unregelmäßig fließt.
Warum zu fein gemahlenes Kaffeepulver den Espresso bremst
Wenn das Kaffeepulver zu fein gemahlen wird, verstopfen die winzigen Partikel das Sieb – und plötzlich beträgt die Durchlaufzeit nicht mehr 25 Sekunden, sondern 40 oder mehr. Das führt fast immer zu einer Überextraktion: Bitterer Geschmack, schwere Aromen und ein Espresso, der eher an Medizin erinnert.
Hier hilft nur eines: Den Mahlgrad feiner stellen ist manchmal richtig – aber in diesem Fall musst du den Mahlgrad gröber einstellen, um wieder eine perfekte Extraktion zu erreichen. Wir raten dazu, die Einstellung an der Espressomühle schrittweise zu ändern, bis der Fluss harmonisch und gleichmäßig ist.
Kann die Mühle den entscheidenden Unterschied machen?
Oh ja! Wir haben schon oft erlebt, dass der Wechsel von einer günstigen Mühle zu einer präzisen Espressomühle plötzlich alle Probleme löst. Eine gute Mühle mahlt nicht nur konstant, sondern ermöglicht dir, den Mahlgrad des Kaffees sehr fein zu justieren.
Billigere Modelle erzeugen oft ein ungleichmäßiges Mahlbild mit feinen und groben Partikeln gleichzeitig – das führt zu Channeling und unberechenbaren Durchlaufzeiten. Wenn du wirklich ernsthaft Espresso brühen willst, ist eine hochwertige Mühle die beste Investition, um den eigentlichen Espresso zuzubereiten, den du dir wünschst.
Wenn die Espresso-Extraktion scheitert – Typische Fehler und ihre Behebung
Manchmal läuft alles nach Plan – und doch schmeckt der Espresso nicht so, wie er sollte. Die Espresso-Extraktion ist ein empfindlicher Prozess: Mahlgrad, Kaffeemenge, Anpressdruck und Brühtemperatur müssen perfekt zusammenspielen. Läuft nur einer dieser Faktoren aus dem Ruder, scheitert die Espresso-Extraktion. Hier sind die häufigsten Fehler, die wir in der Praxis sehen – und wie du sie vermeidest.
Was ist Unterextraktion und wie erkenne ich sie?
Eine Unterextraktion bedeutet, dass das Wasser zu schnell durch das Kaffeepulver fließt und nicht genug Aromen aus den Espressobohnen löst. Das passiert oft, wenn der Mahlgrad gröber ist als nötig oder die Kaffeemenge zu gering ist. Auch ein zu schwach getamperter Puck oder Channeling können den Effekt verstärken.
Erkennungsmerkmale:
Unsere Empfehlung: Den Mahlgrad feiner stellen, die Kaffeemenge erhöhen und den Anpressdruck gleichmäßig ausführen, damit die Kontaktzeit zwischen Wasser und Kaffee bei ca. 25 Sekunden liegt.
Überextraktion: Wenn der Espresso bitter schmeckt
Die Überextraktion ist das Gegenteil der Unterextraktion – hier läuft der Espresso zu langsam durch und das Wasser löst zu viele Bitterstoffe. Ursachen können ein zu fein gemahlenes Pulver, zu viel Kaffeemenge im Siebträger oder ein zu starker Anpressdruck sein. Auch eine hohe Brühtemperatur verstärkt diesen Effekt.
Typische Anzeichen:
Lösung: Mahlgrad gröber einstellen, weniger Pulver verwenden und auf einen Brühdruck von 9 Bar achten.
Channeling vermeiden – gleichmäßiger Wasserfluss im Sieb
Channeling entsteht, wenn das Wasser ungleichmäßig durch den Puck fließt – oft durch Hohlräume oder ungleichmäßiges Tampern. Die Folge: Teile des Kaffees sind überextrahiert, andere unterextrahiert – der Espresso wird ungleichmäßig im Geschmack.
So vermeidest du Channeling:
Kaffeepulver gleichmäßig ins Sieb füllen
Vor dem Tampen leicht rütteln oder verteilen
Den Tamper gerade ansetzen und konstanten Druck ausüben
Siebträger sofort nach dem Tampern in die Siebträgermaschine einsetzen
Wir haben in der Praxis gesehen: Schon 2–3 mm Schieflage beim Tampern können den Wasserfluss so stark beeinflussen, dass der Espresso ungenießbar wird.
Espresso schmeckt wässrig oder bitter – woran liegt’s?
Wenn der Espresso wässrig schmeckt, liegt das oft an Unterextraktion, zu grobem Mahlgrad oder zu geringer Kaffeemenge. Wenn er hingegen bitter ist, handelt es sich fast immer um Überextraktion, falschen Mahlgrad oder zu lange Durchlaufzeit.
Eine schnelle Diagnose-Checkliste:
Unser Tipp aus Erfahrung: Notiere dir jede Anpassung an der Mühle und beobachte, wie sich der Espresso-Bezug verändert. So findest du schnell den Sweet Spot für deinen perfekten Espresso.
Unsere besten Espressobohnen
Espresso Emma Forte
€10,50 – €41,00
Espresso Felix – The House Blend
€12,50 – €49,00
Espresso Der Pate
€11,00 – €43,00
Espresso The Bäm
€12,50 – €49,00
Espresso Puro
€11,00 – €43,00
Roaster’s Choice Espresso-Abo
Ab: €14,00 / Monat
Jubiläums-Espresso No. 101
€14,00 – €55,00
Espresso El Gigante
€14,00
Channeling verhindern für die perfekte Extraktion
Channeling gehört zu den größten Feinden einer konstant hohen Espressoqualität. Wir haben es schon in unzähligen Barista-Trainings erlebt: Optisch sieht der Bezug gut aus, doch im Inneren des Pucks bahnt sich das Wasser den leichtesten Weg – und damit entstehen Kanäle, durch die es zu schnell fließt. Das Ergebnis: Teile des Kaffees sind unterextrahiert, andere überextrahiert. Die perfekte Extraktion bleibt aus, der Espresso schmeckt unausgewogen, manchmal sogar wässrig oder bitter.
Um Channeling zu vermeiden, sind vor allem gleichmäßiges Tampern, eine saubere Verteilung des Kaffeepulvers und die Wahl des richtigen Siebes entscheidend.
Warum ein gleichmäßig getamperter Puck entscheidend ist
Ein ungleichmäßig getamperter Puck ist der Hauptgrund für Channeling. Wenn der Siebträger gepresst wurde und dabei der Tamper schief angesetzt war, fließt das Wasser ungleichmäßig durch das Kaffeepulver.
Aus unserer Erfahrung: Selbst kleine Abweichungen von wenigen Millimetern beim Tampen können bewirken, dass das Wasser läuft wie es will – und nicht gleichmäßig extrahiert. Ein gleichmäßiger Druck sorgt dafür, dass der Puck überall die gleiche Dichte hat, was den Espresso-Bezug stabilisiert und die Crema verbessert.
Anpressdruck und Tamper-Technik – wie stark sollte man tampen?
Der Anpressdruck ist ein Balanceakt. Zu schwach – und das Wasser läuft zu schnell durch, es kommt zu Unterextraktion. Zu stark – und der Espresso läuft zu langsam, was zu Überextraktion und bitterem Geschmack führen kann.
Wir empfehlen einen Druck von etwa 15–20 kg – gleichmäßig und kontrolliert. Dabei den Tamper immer gerade ansetzen, das Handgelenk stabil halten und den Druck nicht ruckartig, sondern in einer fließenden Bewegung ausüben. So bleibt der Puck stabil, und du minimierst das Risiko von Channeling.
Kaffeepulver gleichmäßig verteilen, bevor es gepresst wird
Bevor du zum Tampern ansetzt, sollte das Kaffeepulver gleichmäßig im Sieb verteilt sein. Das verhindert Hohlräume, die beim Bezug zu unkontrollierten Wasserwegen führen.
Unsere bewährte Routine:
Pulver in den Siebträger dosieren
Leicht rütteln oder mit einem Distribution Tool verteilen
Erst danach tampern
Dieser Schritt macht den Unterschied zwischen einem guten Espresso und einem, bei dem der eigentliche Espresso zubereitet wird, aber geschmacklich enttäuscht.
Das richtige Sieb und seine Rolle bei der Kontaktzeit zwischen Wasser und Pulver
Nicht jedes Sieb ist gleich. Unterschiedliche Lochgrößen und -anordnungen beeinflussen, wie das Wasser auf das Kaffeepulver trifft und wie lange die Kontaktzeit zwischen Wasser und Kaffee dauert. Ein Sieb mit zu wenigen oder zu kleinen Öffnungen kann den Fluss bremsen, während ein zu grobes Sieb das Wasser zu schnell durchlässt.
Unsere Empfehlung: Hochwertige Präzisionssiebe verwenden, die ein gleichmäßiges Lochbild bieten. In Kombination mit dem richtigen Mahlgrad und einer sauberen Tamping-Technik sorgt das dafür, dass läuft der Kaffee gleichmäßig – und du kommst der perfekten Extraktion einen großen Schritt näher.
Espresso läuft zu schnell oder läuft zu langsam – Der Mahlgrad als Schlüssel
Der Mahlgrad ist das Herzstück jeder Espressozubereitung. Wir haben in der Praxis unzählige Male erlebt, wie schon kleinste Veränderungen am Mahlgrad den Unterschied zwischen einem perfekten Espresso und einem völlig misslungenen Bezug ausmachen können. Ist der Mahlgrad falsch eingestellt, stimmt die Durchlaufzeit nicht – und entweder läuft der Kaffee zu schnell oder läuft zu langsam. Beides führt zu einer fehlerhaften Extraktion und einem Geschmack, der nicht überzeugt.
Wann sollte man den Mahlgrad feiner stellen?
Du solltest den Mahlgrad feiner stellen, wenn der Espresso läuft zu schnell durch den Siebträger. Das passiert oft bei einer Unterextraktion, wenn das Wasser zu wenig Widerstand hat und nur einen Bruchteil der Aromen aus dem Kaffeepulver löst.
Typische Anzeichen:
In solchen Fällen sorgt ein feinerer Mahlgrad dafür, dass die Kontaktzeit zwischen Wasser und Kaffee steigt und die perfekte Extraktion wahrscheinlicher wird.
Wann ist ein Mahlgrad gröber besser?
Ein Mahlgrad gröber ist die richtige Wahl, wenn der Espresso zu langsam läuft, die Durchlaufzeit über 30–35 Sekunden beträgt oder der Geschmack bitter und schwer wirkt. Hier liegt meist eine Überextraktion vor: Das Wasser ist zu lange in Kontakt mit dem Kaffee und löst auch unerwünschte Bitterstoffe.
Wir empfehlen:
Falscher Mahlgrad – so wirkt er sich auf Crema und Aromen aus
Der falsche Mahlgrad beeinflusst nicht nur die Durchlaufzeit, sondern auch das Aussehen und den Geschmack.
In der Tasse bedeutet das: Der richtige Mahlgrad ist entscheidend, um einen guten Espresso mit ausgewogener Crema, feinen Aromen und harmonischem Nachgeschmack zu erhalten.
Wie man den Mahlgrad des Kaffees optimal anpasst
Die Anpassung des Mahlgrads ist ein laufender Prozess – abhängig von Bohnensorte, Röstgrad, Luftfeuchtigkeit und sogar der Tageszeit. Wir haben uns angewöhnt, bei jedem neuen Sack Espressobohnen einen kleinen Testlauf zu machen.
Vorgehensweise:
Mühle gründlich reinigen, um alte Partikel zu entfernen (alter Kaffee verfälscht das Ergebnis).
Einen Testbezug mit der üblichen Kaffeemenge und dem aktuellen Mahlgrad durchführen.
Durchlaufzeit und Geschmack analysieren.
In kleinen Schritten den Mahlgrad feiner oder gröber stellen.
Ergebnisse dokumentieren, um den Espresso-Bezug reproduzierbar zu machen.
Unser Tipp: Auch wenn es verlockend ist, große Veränderungen vorzunehmen – justiere den Mahlgrad lieber in minimalen Schritten. So bleibst du nah am Ziel und findest den Sweet Spot für deinen perfekten Espresso.
Espresso zubereiten wie ein Profi – Von der Mühle bis zur Tasse
Einen perfekten Espresso zuzubereiten, ist kein Zufall – es ist das Ergebnis aus Erfahrung, präziser Technik und dem Zusammenspiel aller Faktoren von der Mühle bis zur Tasse. Wir haben in unserer Arbeit unzählige Male erlebt, dass schon eine kleine Abweichung bei Kaffeemenge, Mahlgrad oder Brühtemperatur das Ergebnis komplett verändern kann. Hier zeigen wir dir unseren erprobten Workflow, der zuverlässig zu einem guten Espresso führt – egal, ob zu Hause oder an einer professionellen Siebträgermaschine.
Espresso mit der richtigen Kaffeemenge und Durchlaufzeit (25 Sekunden)
Die Kaffeemenge ist ein entscheidender Parameter für die perfekte Extraktion. Als Faustregel gilt: Für einen doppelten Espresso verwenden wir zwischen 16 und 18 Gramm Kaffeepulver im Sieb. Zu wenig Pulver – und der Espresso läuft zu schnell, wird wässrig und flach. Zu viel Pulver – und der Siebträger wird überfüllt, der Espresso läuft zu langsam und schmeckt bitter.
Ebenso wichtig ist die Durchlaufzeit: Ziel sind etwa 25 Sekunden vom Start des Bezugs bis zum fertigen Espresso. Das ist die Zeit, in der das Wasser optimal Aromen und Öle extrahiert, ohne zu unter- oder zu überextrahieren.
Die Rolle der Brühtemperatur und warum 9 Bar Brühdruck wichtig sind
Die Brühtemperatur beeinflusst die Löslichkeit der Aromastoffe im Kaffee. Ist sie zu niedrig, werden nicht alle Aromen gelöst – der Espresso schmeckt flach. Ist sie zu hoch (hohe Brühtemperatur), entstehen übermäßig Bitterstoffe und der Espresso wird unangenehm im Abgang.
Aus unserer Erfahrung hat sich eine Temperatur von etwa 92–94 °C bewährt, kombiniert mit einem Brühdruck von 9 Bar. Dieser Druck sorgt dafür, dass das Wasser gleichmäßig durch das Kaffeepulver gepresst wird, ohne dass der Puck beschädigt oder Channeling verursacht wird.
Warum alter Kaffee den Geschmack ruiniert
Alter Kaffee ist einer der unterschätztesten Fehlerquellen. Schon wenige Wochen nach dem Röstdatum beginnen die flüchtigen Aromastoffe zu entweichen. Das Resultat: flacher, wässriger Geschmack, matte Crema und fehlende Komplexität.
Wir nutzen für Espresso immer frisch geröstete Espressobohnen und mahlen sie direkt vor dem Bezug. Bereits gemahlenes Pulver verliert innerhalb weniger Minuten seine wertvollsten Aromen – und das merkt man in der Tasse.
Der perfekte Workflow: Mahlen, Verteilen, Tampen, Brühen
Ein strukturierter Ablauf ist der Schlüssel zum konstant guten Ergebnis. Unser bewährter Workflow:
Mahlen – Frische Bohnen mit der Espressomühle mahlen, Mahlgrad passend zur Bohne einstellen.
Verteilen – Kaffeepulver gleichmäßig im Sieb verteilen, um ungleichmäßige Extraktion zu verhindern.
Tampen – Mit gleichmäßigem Anpressdruck von ca. 15–20 kg arbeiten, gerade und ohne Ruck.
Brühen – Siebträger sofort in die Maschine einsetzen und den Bezug starten, Espresso aufgebrüht in ca. 25 Sekunden fertigstellen.
Mit diesem Ablauf minimierst du das Risiko von falschem Mahlgrad, Channeling und inkonsistentem Geschmack – und stellst sicher, dass der eigentliche Espresso zubereitet wird, den du dir wünschst.
Häufige Fragen zum Thema „Espresso läuft zu langsam durch“
In unseren Barista-Workshops hören wir immer wieder ähnliche Fragen von Kaffeeliebhabern, wenn der Espresso läuft zu langsam oder geschmacklich nicht überzeugt. Hier findest du unsere Antworten – direkt aus der Praxis und mit dem Ziel, dass du Fehler schneller erkennst und abstellst.
Was tun, wenn der Espresso ungenießbar ist?
Wenn der Espresso ungenießbar ist, liegt die Ursache fast immer in einer fehlerhaften Extraktion.
Aus Erfahrung empfehlen wir: Ändere nur einen Parameter pro Versuch. So kannst du klar nachvollziehen, welche Anpassung den Unterschied gemacht hat.
Wie erkenne ich, dass der Espresso richtig extrahiert wurde?
Ein richtig extrahierter Espresso hat:
Das Beste daran: Sobald du den perfekten Espresso einmal reproduzierbar hinbekommst, kannst du jede weitere Bohne mit demselben Prinzip einstellen – vom Espresso-Bezug bis zur Tasse.
Läuft der Kaffee ungleichmäßig aus dem Siebträger – was bedeutet das?
Wenn der Kaffee ungleichmäßig läuft, deutet das oft auf Channeling oder einen schief getamperten Puck hin. Wasser sucht sich immer den einfachsten Weg – und wenn der Siebträger gepresst wurde oder das Kaffeepulver ungleichmäßig verteilt ist, entstehen Kanäle, durch die das Wasser zu schnell fließt.
Lösung:
Espresso aufgebrüht, aber die Crema ist zu hell – warum?
Eine helle Crema kann mehrere Ursachen haben:
Wir empfehlen: Frische Espressobohnen verwenden, den Mahlgrad feiner stellen und die richtige Menge Pulver ins Sieb geben. So erhöhst du die Kontaktzeit zwischen Wasser und Kaffee – und die Crema wird dichter, dunkler und aromatischer.